Mehrere afghanisch-iranische Kämpfer in Syrien gefallen

Laut iranischen Medien sind mindestens 15 afghanische und pakistanische Kämpfer, die aus dem Iran nach Syrien entsandt worden waren, dort getötet worden. Demnach sollen am Donnerstag elf afghanische und pakistanische „Märtyrer“ in der iranischen Stadt Ghom bestattet worden sein. Weitere vier afghanische Kämpfer wurden in Varamin, Garmsar, Bouhman und Saveh beerdigt. Die Männer sollen den extra für Migranten gegründeten Einheiten Fatemiyoun und Zeinabiyoun angehört haben.

Genaue Zahlen darüber, wie viele der im Iran lebenden afghanischen Flüchtlinge in einem der beiden Kriege gefallen sind, gibt es offiziell nicht. Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) vom Januar 2016 hat die iranische Revolutionsgarde aber seit 2013 Tausende afghanische Flüchtlinge für den Kampf in Syrien zwangsrekrutiert. Darunter sollen sich sogar zwölfjährige Kinder befinden.

Bereits im Mai 2014 hatte das US-amerikanische Wall Street Journal unter Berufung auf westliche und afghanische Regierungsvertreter berichtet, die iranische Revolutionsgarde rekrutiere systematisch afghanische Flüchtlinge als Kämpfer für das syrische Regime. Teheran dementierte den Bericht damals. Inzwischen berichten aber auch iranische Medien über im Iran durchgeführte Trauerfeiern für in Syrien gefallene afghanische Kämpfer.

Mehr als zwei Millionen afghanische Flüchtlinge leben offiziell im Iran. Nur 900.000 haben eine Aufenthaltsgenehmigung. MenschenrechtsaktivistInnen kritisieren, AfghanInnen würden von Teilen der Gesellschaft und von der Politik wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Im Mai dieses Jahres hat das Parlament einer neuen Regelung zugestimmt, nach der eingewanderte Familien, deren Angehörige im Krieg gefallen sind, das Recht auf die iranische Staatsbürgerschaft haben.

(fh)