Suizidprävention an Universitäten

Das iranische Wissenschaftsministerium will Beratungsstellen an Universitäten einrichten, die suizidgefährdeten StudentInnen helfen sollen. Zwar gibt es keine genaue Statistik zu dem Problemfeld, doch soll die Zahl der Suizidversuche von jungen Menschen im Iran im Jahr 2015 bei 4.200 gelegen haben. „Stress“ und „Perspektivlosigkeit“ würden als Hauptursachen genannt, so das Ministerium. Nun sollen an 110 Hochschulen professionelle Anlaufstellen aufgebaut werden, in denen BeraterInnen in Gesprächen psychische Belastungen Studierender so früh wie möglich erkennen und den Betroffenen zur Seite stehen sollen.

Laut einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO ist unter 100.000 IranerInnen jede fünfte bis zehnte Person suizidgefährdet. Experten halten finanzielle Not, berufliche Perspektivlosigkeit und Leistungsdruck seitens der Familie für die Hauptgründe. Von jungen Frauen würden staatliche Repressalien wie die islamischen Bekleidungsvorschriften und Schikanen durch die Sittenpolizei als zusätzlicher Druck empfunden.

Laut einer Studie wählen Männer und Frauen unterschiedliche Suizidmethoden. Während bei Frauen Medikamente, Gift oder Selbstverbrennung an erster Stelle stünden, nähmen sich Männer vor allem durch Aufhängen das Leben.

(fh)