Student*innen protestieren gegen Sanktionen und Unterdrückung

Hunderte Student*innen der Universität Allameh Tabatabaei in Teheran haben am Sonntag gegen die internationalen Sanktionen und gegen politische Unterdrückung im eigenen Land protestiert. In einer Erklärung kritisieren sie, „zwischen außen- und innenpolitischen Unterdrückern“ zu stehen. Die Protestierenden hielten Plakate wie: „Wir wollen weder Kriegsschiffe noch Schlagstöcke – fragt nur das Volk“, „Nationale Sicherheit; ohne Freiheit und Gerechtigkeit“ und „Nein zu Sanktionen, Krieg und Tyrannei“. Zudem zeigten sie Fotos von derzeit inhaftierten Lehrer*innen, Gewerkschaftler*innen, Schriftsteller*innen und den seit acht Jahren unter Hausarrest stehenden Anführern der Grünen Bewegung, Mir Hossein Moussawi und Mehdi Karroubi sowie Moussawis Ehefrau Zahra Rahnavard, und forderten deren Freilassung.

Außerdem warnen die Student*innen die Machthaber, die „Lebenssituation und Bedürfnisse der Bevölkerung nicht wegen eigener Interessen aufs Spiel zu setzen“. Die wirtschaftlichen Probleme und die hohe Arbeitslosigkeit im Land hingen nicht nur mit den internationalen Sanktionen zusammen. Gleichzeitig kritisierten sie die iranische Opposition, die einen Angriff der USA befürwortet. Die Unzufriedenheit über die gegenwärtige Situation rechtfertige nicht, eine „unmenschliche Methode“ zu würdigen.

Menschenrechtler*innen kritisieren, dass Andersdenkende im Iran unter dem Generalverdacht, als Dissident*innen von „ausländischen Feinden“ angestiftet zu werden, inhaftiert würden. Die meisten von ihnen bekämen kein faires Verfahren und werden unter dem Vorwurf, die nationale Sicherheit zu gefährden, zu hohen Haftstrafen verurteilt.

(fh)