Streit über Trainer mit Kopftuch
Im Iran hat der Streit über das Fehlverhalten des thailändischen Kabaddi-Nationaltrainers eine Entlassung gefordert. Der Trainer hatte sich bei einem Spiel der asiatischen Frauen-Kabaddi-Meisterschaft im iranischen Gorgan am Mittwoch mit einem Kopftuch als Frau getarnt ins Stadion begeben. Deshalb wurde nun die technische Aufsichtsbeauftragte der iranischen Kabaddi-Föderation, Zahra Rahim-Nejad, entlassen. Sie soll dem Trainer zu der Täuschung geraten haben. In einem Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur ISNA wies Rahim-Nejad am Sonntag diesen Vorwurf jedoch zurück und behauptete, die Tochter des Vorsitzenden der iranischen Kabaddi-Föderation hätte vor ihren Augen dem Trainer dazu verholfen, durch das Tragen einer Kopfbedeckung ins Stadion gehen zu können.
Kabaddi ist eine in Süd- und Südostasien beliebte Mannschaftssportart und vereint Elemente aus Ringkampf und Fangspiel.
Der Zutritt zu Sportwettkämpfen von Frauen ist Männern nicht immer und überall im Iran, aber in der als besonders konservativ geltenden Region Goran verboten.
Nach der Veröffentlichung eines Fotos des thailändischen Nationaltrainers mit Kopftuch gab es zunächst widersprüchliche Aussagen vonseiten der iranischen Kabaddi-Föderation. Erst behauptete der Föderationsvorsitzende Mohammadreza Maghsoudlou, der Fotograf habe dem Trainer das Kopftuch gegeben, um für „falsche Aufmerksamkeit“ zu sorgen. Als weitere Fotos des Trainers auch von anderen Spielen bekannt wurden, sagte der Vorsitzende, der Trainer tarne sich, um bei seiner Mannschaft bleiben zu können.
(fh)