Schweres Erdbeben in Kermanschah
Ein Erdbeben der Stärke 6,4 hat am Sonntag die südwestiranische Stadt Sarpol-e Zahab in der Provinz Kermanschah erschüttert. Bisher ist von mehr als 130 Verletzten die Rede. Fast alle konnten ambulant behandelt werden. Viele Menschen haben aus Angst vor Nachbeben ihre Häuser verlassen.
Das Epizentrum des Bebens lag in sieben Kilometern Tiefe. Notfallteams und Rettungshelfer des iranischen Roten Halbmonds sind im Einsatz. Zu möglichen Opfern und dem Ausmaß der Sachschäden liegen zur Stunde noch keine Angaben vor. Die Erschütterungen waren in weitem Umkreis zu spüren, auch noch im etwa 250 Kilometer entfernten Bagdad, der Hauptstadt des Nachbarlands Irak.
Erst im November 2017 waren in Kermanschah bei einem Erdbeben der Stärke 7,3 600 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 12.000 verletzt worden. Nach dem Erdbeben kam es zu heftiger Kritik am staatlichen Krisenmanagement. Mangelnde Professionalität, unqualifiziertes Personal und bürokratische Hürden hätten die Hilfen für die Betroffenen erschwert. Auch nach einem Jahr leben viele Menschen noch in Zelten und Containern.
(fh)