Iran rekrutiert afghanische Kinder für Syrien-Krieg

Die iranische Revolutionsgarde soll afghanische Flüchtlingskinder rekrutiert haben, um auf der Seite der Assad-Armee im Syrienkrieg zu kämpfen. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hervor. Demnach hat HRW acht Gräber von „Märtyrern“ im Iran identifiziert, in denen 14-jährige Afghanen begraben sein sollen. Die Fotos der Gräber wurden auf der Webseite der Menschenrechtsorganisation veröffentlicht.

Deren Recherchen nach sollen die getöteten Minderjährigen der von der Revolutionsgarde gegründeten Einheit Fatemiyoun angehört haben. Die HRW-Direktorin für den Nahen Osten, Sarah Leah Whitson, forderte die Verantwortlichen auf, die Situation umgehend zu beenden und nicht länger „hilflose Migranten- und Flüchtlingskinder auszunutzen“.

Dass der Iran afghanische Flüchtlinge für den Syrien-Krieg anwirbt, ist längst kein Geheimnis mehr. Laut Medienberichten werden Mitgliedern der Fatemiyoun-Einheit monatlich etwa 2,5 Millionen Tuman, umgerechnet 800 Euro, ausgezahlt. Kürzlich erklärte das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Seyyed Ali Khamenei, Mitglieder der Fatemiyoun bekämen das Recht auf die iranische Staatsbürgerschaft.

Mehr als zwei Millionen afghanische Flüchtlinge leben offiziell im Iran. Nur 900.000 haben eine Aufenthaltsgenehmigung. MenschenrechtsaktivistInnen kritisieren, AfghanInnen würden von Teilen der Gesellschaft und von der Politik wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Genaue Zahlen darüber, wie viele der im Iran lebenden afghanischen Flüchtlinge im Syrien-Krieg gefallen sind, gibt es offiziell nicht. Aber seit 2016 berichten iranische Medien immer wieder über die Bestattung von  in Syrien gefallenen afghanischen und pakistanischen Kämpfern.   

(fh)