Protest für inhaftierten Blogger
Familienangehörige politischer Gefangener haben am Montag vor dem iranischen Parlament in Teheran die Freilassung von Soheil Arabi gefordert. Der inhaftierte Fotograf und Blogger befindet sich seit mehr als 39 Tagen im Hungerstreik. Nach Auskunft seiner Familie befindet sich Arabi in einem kritischen Zustand. Am Freitag hatte der 32-Jährige selbst mitteilen lassen, er stehe „kurz vor dem Tod“.
Arabi war nach der Festnahme seiner Frau Ende Juli in den Hungerstreik getreten. Acht Tage später wurde diese zwar freigelassen, aber weiterhin durch Behörden unter Druck gesetzt. Arabi hat angekündigt, den Hungerstreik bis zu seiner Freilassung fortzusetzen.
Der Blogger war 2014 wegen „Beleidung des islamischen Propheten“ zum Tode verurteilt worden. Als sich mehrere internationale Menschenrechtsorganisationen für Arabi einsetzten, hob das oberste Revolutionsgericht 2017 das Todesurteil auf und reduzierte die Strafe auf siebeneinhalb Jahre Haft. Zudem verfügte das Gericht, dass er seine Reue bezeugen müsse. Deshalb soll Arabi in den ersten zwei Jahren nach seiner Entlassung 13 Bücher über den Islam lesen und dem Gericht eine etwa zehnseitige Zusammenfassung zu jedem Buch vorlegen.
(fh)