Frau von inhaftiertem Gewerkschafter festgenommen

Robabeh Rezaie, Ehefrau des inhaftierten Gewerkschafters Reza Shahabi, ist bei einer Protestversammlung am Dienstag in Teheran festgenommen worden. Zudem sollen mindestens 38 weitere Personen festgenommen worden sein. Bis zur Stunde ist unklar, wohin sie gebracht wurden.

Rezaie hatte angekündigt, am Dienstag mit Verantwortlichen im iranischen Ministerium für Arbeit und Soziales über den Fall ihres Mannes sprechen zu wollen. Dabei hatten sich ihr weitere Arbeiter- und MenschenrechtsaktivistInnen angeschlossen.

Ihr Mann habe in den vergangenen Wochen zwei Schlaganfällen erlitten, sei aber nicht ins Krankenhaus gebracht worden, so Rezaie. Sein gesundheitlicher Zustand habe sich extrem verschlechtert, er brauche dringend medizinische Versorgung. Shahabi hatte in der vergangenen Woche bei einem Besuch seiner Frau erklärt, der Gefängnisarzt habe bei ihm einen Hirnschlag diagnostiziert. Der Inhaftierte leidet seit Wochen unter Kopfschmerzen und Bluthochdruck.

Das Mitglied der Teheraner Busfahrergewerkschaft wurde im Juni 2010 verhaftet. Das Teheraner Revolutionsgericht verurteilte ihn damals zu sechs Jahren Haft und einem fünfjährigen Betätigungsverbot als Arbeiterrechtler. Dem Gewerkschafter wurden „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ vorgeworfen. Im September 2014 wurde Shahabi medizinisch begründeter Urlaub gewährt. Doch auch während seiner medizinischen Behandlung wurde er permanent von den Sicherheitsbehörden schikaniert. Am 8. August stellte sich Shahabi deshalb der Gefängnisverwaltung von Rajai-Shahr, obwohl ein medizinisches Gutachten die Notwendigkeit der Fortsetzung seiner medizinischen Behandlung festgestellt hatte. Der Staatsanwalt teilte ihm damals mit, dass er noch 17 weitere Monate im Gefängnis verbringen müsse. Daraufhin trat Shahabi aus Protest für knapp zwei Monate in den Hungerstreik.

(fh)