Mehrere Baha’i verhaftet
Am Montag wurde Mitra Forsatipour, eine Angehörige der Glaubensgemeinschaft der Baha’i, in ihrer Wohnung in Gilavand etwa 70 Kilometer nordöstlich von Teheran, festgenommen. Das meldete das persischsprachige Nachrichtenportal Human Rights Activists News Agency (HRANA). Demnach sollen die Sicherheitsbeamten ihre Wohnung durchsucht sowie ihren privaten Laptop, eine Fotokamera und ihr Mobiltelefon beschlagnahmt haben. Anschließend soll Forsatipour in das berüchtigte Teheraner Evin-Gefängnis gebracht worden sein. Forsatipour werden „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ vorgeworfen.
Zuvor waren bereits in der Stadt Shiraz drei weitere Baha’i festgenommen worden, Farzan Maesoumi, Kiana Shoaei und Soroush Abadi. Der Staatsanwalt wirft ihnen vor, das für Schiiten wichtige Trauerfest Arbain gestört zu haben, da sie mit der Organisation einer Baha’i-Feier beschäftigt waren.
Die deutsch-iranische Journalistin Isabel Schayani sagte in einem Interview mit der Deutsche Welle Farsi, die Verhaftungswelle könne mit dem bevorstehenden 200. Geburtstag von Bab, einem der beiden Stifter der Baha’i-Religion, am 12. November zusammenhängen.
Über 300.000 Baha’i leben im Iran. Sie bilden die größte religiöse Minderheit des Landes und werden vom Staat wegen ihres Glaubens verfolgt. Seit Jahren werden die Baha’i vom Studium und von staatlichen Berufen ausgeschlossen. In den vergangenen vier Jahren wurde sie auch im ökonomischen und kulturellen Bereich systematisch diskriminiert. Demnach wurden bis zu 800 Baha’i, die Läden oder Betriebe führten, von der Regierung gezwungen, ihre Geschäfte zu schließen. (fh)
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