Ahmadinedschad kandidiert für die Präsidentschaftswahlen
Der iranische Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat sich heute überraschend als Kandidat für die Präsidentschaftswahl am 19. Mai registrieren lassen. Ahmadinedschad hatte zuvor erklärt, nicht zu kandidieren, nachdem das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, ihm davon abgeraten hatte.
Zusammen mit Ahmadinedschad hat sich auch sein Weggefährte Hamid Baghaei für die Präsidentschaftswahl beworben.
Die Registrierung der KandidatInnen für die im Mai stattfindenden Präsidentschaftswahlen hatte gestern begonnen. Bereits am ersten Tag trugen sich 126 Personen in die Bewerberliste ein. BewerberInnen haben dafür insgesamt fünf Tage Zeit. Die Liste wird dann vom iranischen Wächterrat innerhalb einer Woche geprüft. Der erzkonservative Rat ist neben der Überprüfung von Beschlüssen des iranischen Parlaments auch für die Zulassung der KandidatInnen für Präsidenten– und Parlamentswahlen zuständig. Unter den Erstregistrierten befinden sich auch sechs Frauen, obwohl laut Innenminister Abdolreza Rahmani Fazli laut bisheriger Gesetzesauslegung Frauen vom Präsidentenamt ausgeschlossen sind. Vor vier Jahren waren 30 von 686 KandidatInnden weiblich.
Fünf Wochen vor der Wahl ist noch unklar, ob auch der amtierende Präsident Hassan Rouhani erneut zur Wahl antreten wird. Reformer hoffen auf eine zweite Amtszeit Rouhanis. Sein stärkster Herausforderer wäre der erzkonservative Kleriker Ebrahim Raissi. Der 56-Jährige gehört zu den engsten Vertrauten von Revolutionsführer Ayatollah Ali Khamenei und leitet seit vergangenem Jahr die einflussreiche Stiftung des Heiligtums von Imam Reza in Mashhad.
(fh)