Tausende warten auf ihre Hinrichtung
Rund 5.000 Inhaftierte im Iran seien zum Tode verurteilt und warteten auf ihre Hinrichtung. Das sagte der iranische Abgeordnete Ali Bakhtiar, Mitglied der parlamentarischen Rechtskommission, am Mittwoch. Laut Bakhtiar sollen alle wegen Drogendelikten zum Tode verurteilt worden sein. Er kritisiert, dass bei einigen die Todesstrafe angesichts ihrer Verbrechen zu Unrecht gesprochen worden sei. Die Kommission werde vorschlagen, dass nur Personen zum Tode verurteilt werden sollten, die Drogenschmuggel in großen Mengen organisieren, so der Parlamentarier.
Im Iran wird die Todesstrafe offiziell für Mord, Vergewaltigung, bewaffneten Raub und Handel mit mehr als fünf Kilogramm Rauschgift verhängt. Doch seit der islamischen Revolution vor 37 Jahren wurden auch zahlreiche politische und MenschenrechtsaktivistInnen hingerichtet.
Laut einem aktuellen Bericht, den die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) am Dienstag präsentierte, fanden 2016 im Iran 567 Hinrichtungen statt. Auch mindestens zwei Minderjährige wurden laut AI exekutiert. Das sind zwar 42 Prozent weniger Exekutionen als im Vorjahr. Dennoch steht der Iran damit vor Saudi-Arabien mit 154 Hinrichtungen, dem Irak mit 88 und Pakistan mit 87. AI beklagt auch, dass in den meisten dieser Länder oft bereits die Gerichtsverfahren unfair seien.
(fh)