Justiz wirft Ex-Vizepräsident Lüge vor
Der Sprecher der iranischen Justiz, Gholamhossein Mohseni Ejei, hat jüngste Äußerungen des ehemaligen iranischen Vizepräsidenten Hamid Baghaei am Sonntag als „falsch“ bezeichnet. Das Verfahren gegen Baghaei sei noch nicht abgeschlossen.Demnach hat Baghaei der Justiz „Tyrannei“ vorgeworfen und gesagt, sie werde bald stürzen. Er sagte weiter, er habe nie darum gebeten, in einer Einzelzelle zu bleiben. Mohseni Ejei behauptete am Sonntag dagegen, Baghaei sei im Gefängnis in einer Einzelzelle mit voller Ausstattung „wie eine Suite“ untergebracht gewesen und habe nicht in eine Gemeinschaftszelle verlegt werden wollen.
Baghaei war Mitte Juli in Teheran wegen des Vorwurfs der Unterschlagung verhaftet worden. Medienberichten zufolge soll er zuvor mehrere Vorladungen der Staatsanwaltschaft ignoriert haben. Während seiner Haft trat er in den Hungerstreik und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zwei Wochen später wurde er gegen eine Kaution in Höhe von 20 Milliarden Tuman, etwa 6,2 Millionen Euro, vorläufig freigelassen.
Baghaei war bereits im Juni 2015 verhaftet worden. Sieben Monate später wurde er ohne Urteil aus dem Gefängnis entlassen. Vor einigen Monaten teilte die Justiz mit, die Ermittlungen gegen Baghaei seien nicht abgeschlossen und er müsse noch vor Gericht gestellt werden.
(fh)