Inhaftierter Menschenrechtsaktivist in Lebensgefahr
Der inhaftierte Journalist und Gründer der Menschenrechtsorganisation in Kurdistan Mohammad Sedigh Kaboudvand sei aufgrund eines tagelangen Hungerstreiks in akuter Lebensgefahr. Das schreibt die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi in einem offenen Brief am Mittwoch. Die im Exil lebende Anwältin fordert darin die sofortige Freilassung Kaboudvands. Neue gegen ihn erhobene Vorwürfe, er bedrohe die nationale Sicherheit, zeigten, dass man ihn nach seiner Haftstrafe nicht freilassen wolle, so Ebadi.
Der 52-jährige Kaboudvand arbeitete als Journalist und brachte 2003 die Wochenzeitschrift Payam-e Mardom heraus. 2005 gründete er die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Organization in Kurdistan“, die sich für die Rechte der in den kurdischen Gebieten des Iran lebenden Menschen einsetzte. Im Juni 2007 wurde er wegen seiner Menschenrechtsaktivitäten zu elf Jahren Haft verurteilt. Seit Januar dieses Jahres habe die Staatsanwaltschaft bereits drei neue Anklagen gegen ihn erhoben, berichtet Kaboudvands Ehefrau Parinaz Bagheban Hassani. Aus Protest dagegen trat ihr Mann am 8. Mai in den Hungerstreik. Seitdem wurde er bereits zweimal ins Krankenhaus eingeliefert, zuletzt am Sonntag wegen schwerer Beschwerden der Verdauungsorgane und Blutungen. Laut Einschätzung der Ärzte besteht die Gefahr eines Herzinfarkts.
(fh)