Inhaftierte Frauen kritisieren harte Strafen für Mütter

17 inhaftierte iranische Frauenrechtlerinnen haben die islamische Republik Iran in einem offenen Brief als „frauenfeindlichen Staat“ bezeichnet. Sie wende „Gewalt gegen Frauen und Mütter“ an, die für Gleichberechtigung und Freiheit kämpften. Das Schreiben wurde unter anderem von Narges Mohammadi, Nazanin Zaghari-Ratcliffe, Atena Daemi und Sabba Kordafshari unterzeichnet.

Die Verfasserinnen kritisieren auch Verhaftungen von Müttern, die sich für ihre inhaftierten Kinder eingesetzt hatten. Als Beispiel nennen sie Farangis Mazloum, die sich trotz ihrer Krankheit für ihren inhaftierten Sohn Soheil Arabi eingesetzt hatte und deshalb selbst festgenommen wurde. Auch Raheleh Asl-Ahmadi, die sich für die Freilassung ihrer Tochter Saba Kordafshari engagierte, kam dafür selbst ins Gefängnis.

Außerdem gehen die Verfasserin auf den Fall der inhaftierten Britisch-Iranerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe und deren Tochter Gisu Gabriella Ratcliffe ein. Das Kind, das mit seiner Mutter zu einem Familienbesuch in den Iran gereist war, muss seit deren Verhaftung bei den Großeltern in Teheran leben und durfte das Land zweieinhalb Jahre lang nicht verlassen. Erst vor wenigen Tagen bekam die unterdessen Fünfjährige die Genehmigung, zu ihrem Vater nach Großbritannien auszureisen. Zaghari-Ratcliffe, die als Projektmanagerin bei der Thomson Reuters-Stiftung arbeitet, war bei ihrem Iranbesuch festgenommen und im September 2016 wegen „Spionage für Staatsfeinde“ zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.

(fh)