Inhaftierte Journalistin in Lebensgefahr
Der Gesundheitszustand der inhaftierten Journalistin Hengameh Shahidi sei kritisch, meldete die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) am Mittwoch. ROG warnte den Justizchef und den Informationsminister des Iran, sie seien im Falle des Todes von Shahidi verantwortlich.
Shahidi schrieb viele Jahre für Reformer-Zeitungen und unterstützte bei der Wahlkampagne der Präsidentschaftswahlen 2009 den Oppositionsführer der Grünen Bewegung Mehdi Karroubi als Beraterin für Frauenrechte. Sie wurde am 9. März in der iranischen Stadt Mashhad bei der Trauerfeier für ihre Großmutter festgenommen und anschließend ins Teheraner Evin-Gefängnis gebracht. Anklage gegen sie wurde noch nicht erhoben.
Shahidi hatte kurz zuvor in sozialen Netzwerken mitgeteilt, dass sie von „der Regierung nahestehenden Personen“ vor einer möglichen Verhaftung gewarnt worden sei. Sie befindet sich bereits seit Wochen im Hungerstreik. Außerdem leidet sie nach Auskunft ihrer Mutter an Herzbeschwerden, die sich mit dem Hungerstreik verschlimmert hätten.
Laut ROG traten im Iran 2016 zehn inhaftierte JournalistInnen aus Protest gegen schlechte Haftbedingungen und willkürliche Haftstrafen in den Hungerstreik. Derzeit sitzen im Iran 30 JournalistInnen hinter Gittern.
(fh)