Aufhebung hoher Strafen gefordert

894 Literaturschaffende haben die Aufhebung der hohen Strafen gegen drei Mitglieder des iranischen Schriftstellerverbands gefordert. Eine entsprechende Petition wurde am Sonntag auf dem persischsprachigen Nachrichtenportal Human Rights Activists News Agency (HRANA) veröffentlicht. Meinungs- und Versammlungsfreiheit seien Grundrechte, so die VerfasserInnen.

Das Teheraner Revolutionsgericht hatte am 15. Mai die drei Mitglieder und ehemaligen Vorstandsmitglieder des iranischen Schriftstellerverbands Baktash Abtin, Keyvan Bajan und Reza Khandan Mahabadi zu je sechs Jahren Haft verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, „Propaganda gegen den Staat“ und „Versammlungen mit dem Ziel, die nationale Sicherheit zu gefährden“ organisiert zu haben. Auch der Schriftstellerverband hat die hohen Strafen kritisiert.

Der iranische Schriftstellerverband, dem stets die bekanntesten Schriftsteller*innen, Dichter*innen und einflussreiche Intellektuelle angehörten, wurde 1968 gegründet. Nach der islamischen Revolution 1979 wurde der Berufsverband von den Machthabern als „staatsfeindlich“ eingestuft und durfte keine Veranstaltungen mehr organisieren.

Im vergangenen Mai versuchten die Mitglieder, in einem Privathaus in Teheran das 50-jährige Bestehen des Berufsverbands zu feiern. Sicherheitskräfte verhinderten die Feier jedoch.

(fh)