Unverändert hohe Zahl von Hinrichtungen

Laut der iranischen Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights sind seit Jahresbeginn im Iran etwa 435 Menschen hingerichtet worden sein. Das teilte die Organisation am 10. Oktober, dem Internationalen Tag gegen die Todesstrafe, mit. Demnach wurden allein 224 Menschen wegen Drogendelikten hingerichtet. Darunter sollen sich fünf Fälle befinden, bei denen die Verurteilten zur Tatzeit unter 18 Jahre alt waren.

Die Zahlen wurden von offizieller Seite nicht bestätigt. Iranischen Medien zufolge wurden in diesem Zeitraum 83 Hinrichtungen vollstreckt.

Nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) stand der Iran 2016 mit 567 Hinrichtungen vor Saudi-Arabien mit 154, dem Irak mit 88 und Pakistan mit 87 vollzogenen Todesstrafen. Laut der iranischen Justiz finden 90 Prozent der Hinrichtungen wegen Drogendelikten statt. Doch seit der islamischen Revolution vor 38 Jahren wurden im Iran auch zahlreiche politische und MenschenrechtsaktivistInnen hingerichtet.

Im August stimmte das iranische Parlament einem Gesetzentwurf zu, der die Bedingungen zur Verhängung der Todesstrafe wegen Drogenbesitzes ändern soll. Von der Gesetzesänderung, die laut Verfassung noch vom Wächterrat abgesegnet werden muss, erhoffen sich einige der etwa 5.000 Verurteilten, die derzeit auf ihre Hinrichtung warten, die Aufhebung ihres Urteils.

(fh)