Iran gegen kurdisches Unabhängigkeitsreferendum im Nordirak
Der Iran und die Türkei seien für einen vereinten Irak. Damit sei die iranische Haltung gegenüber dem Unabhängigkeitsreferendum im kurdischen Autonomiegebiet des Irak klar, so der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Bahram Ghasemi, am Montag.
Vergangene Woche hatte sich der Oberkommandant der iranischen Streitkräfte, Mohammad Hossein Bagheri, in Ankara mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen. Ghasemi bezeichnete das Treffen, bei dem es auch um die „Kurdenfrage“ gegangen sei, als „überaus erfolgreich“. Erdogan teilte am Montag mit, Teheran und Ankara hätten sich über Angriffspläne gegen „kurdische Terrorgruppen“ geeinigt.
Gemeint sind die beiden militanten Untergrundorganisationen PJAK und PKK. Die „Partei für ein freies Leben in Kurdistan“ (PJAK) führt gemeinsam mit der PKK von Stützpunkten im Nordirak aus in der Türkei einen bewaffneten Kampf für mehr Autonomie der Kurden. Anfang Juni hatte Erdogan den Bau einer 144 Kilometer langen Mauer an der Grenze zum Iran angekündigt. Sie richtet sich in erster Linie gegen PKK und PJAK, die dort Kämpfe gegen die Regierungen in Ankara und Teheran üben.
Der irakische Kurdenführer Massud Barzani hat für den 25. September ein Unabhängigkeitsreferendum angekündigt. Dabei sollen die KurdInnen über eine Loslösung der autonomen Region Kurdistan vom Irak entscheiden. Das sei „eine interne Angelegenheit zwischen uns und Bagdad, die nichts mit dem Iran und der Türkei zu tun hat“, betonte Barzani mehrfach.
(fh)