Mehr Frauen in Alphabetisierungskursen

Von 460.000 Personen, die sich 2016 im Iran für Alphabetisierungskurse anmeldeten, waren 360.000 Frauen. Das teilte der Leiter der staatlichen Organisation zur Bekämpfung des Analphabetismus, Ali Bagherzadeh, mit. Dies zeige, dass Frauen ambitionierter seien, Lesen und Schreiben zu lernen, so Bagherzadeh. Die iranische Organisation zur Bekämpfung des Analphabetismus versucht seit Jahren, die Alphabetisierung der Bevölkerung vor allem im Alter zwischen 10 und 49 Jahren zu fördern.

Laut Angaben der Organisation aus dem Jahr 2015 werden rund 20 Millionen Menschen im Iran als Analphabeten eingestuft. Davon können etwa 9,7 Millionen weder lesen noch schreiben, der Rest habe einen sehr geringen Bildungsstand sowie nur einen Grundschulabschluss.

Im Iran gibt es keine Schulpflicht, Eltern melden ihre Kinder freiwillig zur Schule an. Es gibt keine genauen Angaben über die Anzahl der Analphabetinnen im Land. Experten vermuten, dass etwa die Hälfte der Lese- und Schreibunkundigen Frauen sind. Zwangs- und Kinderheiraten, traditionelle Familienverhältnisse, Armut und weite Schulwege werden als Hauptursachen dafür genannt.

(fh)