Iran exportiert wieder Strom

Die iranische Regierung hat vor elf Tagen trotz Strommangels im eigenen Land ihre Stromexporte in die Nachbarstaaten wieder aufgenommen.

„Wir exportieren derzeit 200 bis 250 Megawatt Strom nach Afghanistan, in den Irak und nach Pakistan und sind bestrebt, die Menge zu erhöhen“, erklärte Mahmoud Reza Haghifam, der Sprecher der iranischen Energiebehörde, am Dienstag.

Die Regierung hatte den Stromexport wegen des Strommangels im eigenen Land zunächst ausgesetzt. Wiederholte Stromausfälle hatten in den vergangenen Monaten zu Protesten in mehreren iranischen Städten geführt. Haghifam versicherte, dass der inländische Strombedarf unter den Exporten nicht leiden werde.

Dem Behördensprecher zufolge war der Energieverbrauch im Land wegen des heißen Sommers enorm gestiegen. Mit dem Beginn des Herbstes sei das Problem aber gelöst. Der Iran ist von Stromimporten abhängig und hatte seine Einfuhren aus Armenien und Turkmenistan erhöht. Am 17. Juli hatte die Nachrichtenagentur ISNA gemeldet, die Islamische Republik habe in der Vorwoche durchschnittlich 2.800 Megawatt Strom importiert.

Die letzte offizielle Angabe über Stromexporte stammt von 2016. Demnach wurden von März 2014 bis März 2015 insgesamt 250.000 Megawatt Strom exportiert. Das iranische Stromnetz ist mit Afghanistan, Armenien, Aserbaidschan, dem Irak, Pakistan, der Türkei und Turkmenistan verbunden.

(fp)