Ermittlungsverfahren gegen BodybuilderInnen

Die Staatsanwaltschaft der iranischen Hauptstadt Teheran hat am Dienstag vier Bodybuildingtrainer und zwei Bodybuilderinnen zur Vernehmung einbestellt. In einer offiziellen Erklärung der Staatsanwaltschaft werden die Frauen als „halbnackte iranische Sportlerinnen“ bezeichnet.

Männliche Trainer hatten die Bodybuilderinnen trainiert und ihnen zur Teilnahme an Wettbewerben im Ausland verholfen. Auch sollen Fotos der  Sportlerinnen in sozialen Netzwerke veröffentlicht worden sein, auf denen sie laut der Staatsanwaltschaft „halbnackt“ zu sehen gewesen seien.

Auf dem Nachrichtenportal der iranischen Justiz Mizan wurden einige Bilder der Frauen, die auf Instagram veröffentlicht worden waren, verpixelt dargestellt. Die Namen der Sportlerinnen wurde nicht bekannt. Die Trainer haben für die Dauer der Ermittlungen Berufsverbot und dürfen den Iran nicht verlassen.

Es gibt widersprüchliche Angaben darüber, ob professionelles Bodybuilding für Frauen im Iran verboten ist. Während der iranische Bodybuilding-Verband behauptet, Frauen seien aufgrund der rechtlichen Vorschriften in dem Bereich gar nicht aktiv, veröffentlichte die Zeitung Ghanoun im Februar einen Artikel über die erfolgreiche Bodybuilderin Shirin Noubahari. Darin wurde Noubaharis Körper allerdings entsprechend der islamischen Vorschriften im Iran nur verhüllt gezeigt. Sportlerinnen im Iran dürfen auch bei Wettbewerben nur verhüllt und mit Kopftuch auftreten.

(fh)