Erdbeben erschüttert Südwesten des Iran

Ein Erdbeben der Stärke 5,7 hat am Montag die Stadt Masdsched Suleiman in der südwestiranischen Provinz Khuzestan erschüttert. Laut offiziellen Angaben kam dabei eine Person ums Leben, mehr als 112 Menschen wurden verletzt. Zudem wurden in 30 Dörfern viele Gebäude, darunter fast 1.000 Wohnhäuser, schwer beschädigt.

Das Epizentrum des Bebens lag in siebzehn Kilometern Tiefe und war auch in anderen Städten der Provinz sowie in den zwei Nachbarprovinzen Lorestan und Hamedan zu spüren. Viele Menschen verließen aus Angst vor Nachbeben ihre Häuser.

Schwere Erdbeben sind im Iran eine ständige Gefahr, da fast unter dem gesamten Land Erdplatten aufeinanderstoßen. Auch unter der Hauptstadt Teheran befinden sich vier große tektonische Verwerfungen. Dennoch seien dort die wenigsten Gebäude erdbebensicher gebaut, kritisieren Experten seit Jahren.

Zuletzt waren im November 2017 in Kermanschah bei einem Erdbeben der Stärke 7,3 600 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 12.000 verletzt worden. Nach dem Erdbeben kam es zu heftiger Kritik am staatlichen Krisenmanagement. Mangelnde Professionalität, unqualifiziertes Personal und bürokratische Hürden hätten die Hilfen für die Betroffenen erschwert. Auch nach knapp zwei Jahren leben viele Menschen noch in Zelten und Containern.

(fh)