Menschenrechtler: Drei Protestler im Gefängniss gestorben

Laut der Menschenrechtsorganisation Center for Human Rights in Iran (ICHR) sind in iranischen Gefängnissen drei Menschen gestorben, die während der Proteste in den vergangenen Tagen verhaftet worden waren. Bei den Toten soll es sich um Sina Ghanbari im Teheraner Evin-Gefängnis, Vahid Heidari im Gefängnis der Stadt Arak und Mohsen Adeli handeln, teilte ICHR per Twitter mit. Die Todesursachen sind nicht bekannt. Menschenrechtler vermuten, dass die Personen durch Folter ums Leben gekommen seien.

Der Leiter der Teheraner Gefängnisse, Mostafa Mohebi, behauptet dagegen, Sina Ghanbari habe sich auf der Toilette erhängt. Auch bei Vahid Heidari aus Arak soll es sich um Suizid gehandelt haben, so die offizielle Version.

Am Dienstag hat der Abgeordnete Mahmoud Sadeghi bekannt gegeben, dass während der Proteste in den vergangenen zwei Wochen bis zu 3.700 Personen festgenommen worden seien. Sadeghi bezieht sich dabei in einem Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur ISNA auf eine Liste, die dem Geheimdienst und dem Innenministerium vorgelegt worden sei.  Bis jetzt war von bis zu 1.800 Verhaftungen die Rede gewesen. Zudem warnte Sadeghi die Verantwortlichen vor einem zweiten „Kahrizak“.  Im Sommer 2009 waren Folter und Vergewaltigungen sowie mindestens drei Todesfälle von Gefangenen bekannt geworden, die sich im Kahrizak-Gefängnis südlich von Teheran nach den Protesten wegen der damaligen Präsidentschaftswahlen ereignet hatten. In der Folge hatte Ayatollah Ali Khamenei angeordnet, das Gefängnis zu schließen.

Seit Ende Dezember sind IranerInnen in rund 75 Städten gegen die wirtschaftliche Misere und die politische und religiöse Führung des Landes auf die Straße gegangen. Dabei wurden 21 Menschen, darunter ein Revolutionswächter, getötet.

(fh)