Cyber-Polizei warnt Telegram-NutzerInnen
Der Haupt-Server des Messenger-Diensts Telegram befinde sich im Ausland und dies erschwere den Verantwortlichen im Iran die Kontrolle über die „Verbreitung von unmoralischen Inhalten“. Das sagte der Chef der iranischen Cyber-Polizei Kamal Hadianfar.Die durch Telegram transferierten Inhalte würden auf dem Server gespeichert, und „so können sich die Feinde des Staats jederzeit Informationen verschaffen“, warnte Hadianfar am Dienstag.
Die Cyber-Polizei wurde 2011 als eine Abteilung der iranischen Polizei für die Aufgabe ins Leben gerufen, das Internet und seine Nutzung im Iran zu kontrollieren.
In der Islamischen Republik werden nicht nur Zehntausende Internetseiten wegen „politisch-kritischer“ oder „antiislamisch-unmoralischer“ Inhalte staatlich gesperrt, sondern auch Messenger-Dienste wie What’s App und Viber kontrolliert und zum Teil auch gefiltert. Inzwischen hat die Regierung sogar so genannte „intelligente Sperrprogramme“ aktiviert, die in der Lage sind, entsprechende Inhalte zu erkennen und automatisch zu filtern. Dennoch nutzen viele User Antisperrsoftwares, um die Zensur zu umgehen. Laut offiziellen Angaben nutzen über 45 Millionen Menschen im Iran das Telegram. Vor zwei Jahren waren es 23 Millionen.
(fh)