Internationale Buchmesse eröffnet
Der iranische Parlamentschef Ali Larijani hat am Dienstag die 30. internationale Buchmesse in Shahr-e Aftab südlich von Teheran eröffnet.
Offiziellen Angaben zufolge erschienen im Iran 2016 88.504 neue Buchtitel. 2015 waren es knapp 81.000 gewesen. Der Preis für ein Buch soll demnach von durchschnittlich 3,20 Euro auf knapp 4 Euro gestiegen sein.
Im Iran müssen VerlegerInnen für die Veröffentlichung ihrer Bücher eine Druckgenehmigung beim Kulturministerium beantragen. Dort werden die Manuskripte zunächst kontrolliert und zensiert. Viele VerlegerInnen klagen darüber, dass die von Rouhani versprochenen Lockerungen dabei noch nicht eingetreten seien. Zudem kritisieren sie, dass Bücher auch nach der Veröffentlichung jederzeit wieder verboten werden könnten. So wurden im vergangenen Jahr 100 Verleger auf der Teheraner Buchmesse aufgefordert, Bücher aus ihren Ständen zu entfernen, da diese durch ihren Inhalt oder Bilder „islamische Werte“ verletzten.
Die internationale Buchmesse findet in diesem Jahr zum zweiten Mal in der neu erbauten Messehalle in Shahr-e Aftab statt. Dort werden vom 2. bis zum 12. Mai rund 2.700 in- und ausländische VerlegerInnen ihre Bücher präsentieren. Neben Italien als diesjähriger Spezialgast ist Deutschland mit 300 Titeln und 125 Verlagen vertreten. Tobias Voss, der Leiter des Bereichs Internationale Märkte der Frankfurter Buchmesse, ist mit einer 18-köpfigen Delegation angereist.
(fh)