AzarAb-Arbeiter*innen protestieren

Hunderte Arbeiter*innen des iranischen Industrieunternehmens AzarAb in Arak haben sich am Dienstag aus Protest gegen ihre seit Juni ausgebliebenen Löhne im Stadtzentrum versammelt. Mit einem leeren Sofreh, dem Tuch, auf dem im Iran traditionell auf dem Boden sitzend gegessen wird, machten sie symbolisch auf ihre finanzielle Not und knappe Lebensmittelversorgung aufmerksam.

AzarAb Industries ist ein iranisches Produktionsunternehmen mit über 2.500 Beschäftigten, das Kraftwerke, petrochemische Anlagen sowie Raffinerien für Zucker, Öl und Gas baut. In den vergangenen zwei Jahren protestierten Beschäftigte von AzarAb und der Heavy Equipment Production Company (HEPCO), dem größten Schwermaschinenhersteller im Nahen Osten, immer wieder gegen Missmanagement in ihren Unternehmen. Bei HEPCO sind etwa 1.500 Personen beschäftigt. Das Unternehmen steht kurz vor der Pleite.

Experten sehen hinter der Krise der beiden großen Unternehmen den misslungenen Übergang zur Privatisierung, die vor zwei Jahren begonnen hat.

Proteste und Streiks im Iran nehmen seit Monaten zu. Am Montag hatte der iranische Justizchef Ebrahim Raisi erklärt, einige der Arbeiterproteste seien „von Staatsfeinden gesteuert“ und würden daher hart bestraft werden.

(fh)