Hohe Strafe für Kulturaktivisten

Rouin Otoufat, ein Aktivist der iranischen Gruppe „National-religiöse Kräfte“ wurde in letzter Instanz zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Das teilte die Webseite der „Melli Mazhabi“ am Donnerstag mit. Außerdem bekam Otoufat zwei Jahre Aktivitätsverbot bei jeglichen Parteien oder politischen Gruppierungen. Das Gericht warf ihm vor, eine illegale Gruppierung gegründet und gegen die nationalen Interessen agiert zu haben.

Otoufat war vor allem im Kulturbereich engagiert. Er hatte „Shoraye Rangin Kaman“ – auf Deutsch „Rat des Regenbogens“ – gegründet und etwa zehn Jahre lang Kulturinteressierte zu Sitzungen in seinem Haus eingeladen. Vor zwei Jahren stürmten Sicherheitskräfte Otoufats Haus, als dort das monatliche Treffen des Rats mit 60 Personen stattfand. Alle Anwesenden wurden über drei Stunden lang verhört, Otoufat wurde festgenommen. Ein Jahr später kam er gegen eine Kaution in Höhe von 300 Millionen Tuman, umgerechnet etwa 100.000 Euro, frei.

Das iranische Informationsministerium versucht seit zwei Jahren verstärkt, Veranstaltungen national-religiöser Kräfte zu unterbinden. Mehrere Mitglieder der „Melli Mazhabi“ sitzen derzeit mit Haftstrafen zwischen vier und sieben Jahren im Gefängnis.

(fh)