Gedenkfeier verhindert
Die Gedenkfeier, die die in Deutschland lebende iranische Künstlerin Parastou Forouhar jährlich zum Todestag ihrer Eltern in Teheran durchzuführen versucht, ist erneut von Sicherheitsbeamten verhindert worden. Das sagte Forouhar in einem Interview mit dem persischsprachigen Radiosender Radiofarda am Sonntag. Forouhar hatte die Gedenkfeier zum 17. Todestag ihrer ermordeten Eltern mit einer Anzeige in der iranischen Zeitung Etelaat angekündigt und Interessierte zur Teilnahme ins frühere Haus ihrer Eltern eingeladen. Kurz vor der Feier am Sonntag wurde die Straße jedoch von den Sicherheitskräften gesperrt, selbst Verwandte wurden nicht durchgelassen. In den vergangenen Jahren war die Trauerfeier immer wieder verboten worden. „Aber diesmal haben die Verantwortlichen vorher nichts angekündigt“, so Forouhar.
Die prominenten Oppositionspolitiker Dariush und Parvaneh Forouhar wurden am 21. November 1998 in ihrem Haus in Teheran durch mehrere Messerstiche ermordet. Die Auftraggeber der Morde aus Ministerien und Geheimdienst sind weitgehend bekannt, blieben jedoch bis heute unbehelligt. Nach der Tat hatte das iranische Informationsministerium mitgeteilt, die Taten seien von Mitarbeitern des Ministeriums, jedoch ohne offiziellen Auftrag in Eigenverantwortung verübt worden. Jedes Jahr im November fliegt Parastou Forouhar in den Iran, um ihrer ermordeten Eltern zu gedenken.
(fh)