Fahren ohne Tüv
Etwa 2,7 Millionen Autos in Teheran fahren, ohne die vorgeschriebene regelmäßige technische Sicherheitsüberprüfung zu absolvieren. Das teilte der Leiter des technischen Überwachungsvereins (TÜV) des Iran, Vali Azarnoush, laut der Nachrichtenagentur MEHR am Sonntag mit.
Dabei gibt es in der iranischen Hauptstadt 14 TÜV-Zentren mit 40 voll automatisierten Kontrollbahnen. Azarnoush forderte die Verantwortlichen auf, Verweigerer zu bestrafen und die Überprüfungsintervalle von derzeit fünf auf zwei Jahre zu reduzieren. „Dadurch würde sich die Luftverschmutzung in Teheran um 35 Prozent verringern“, so Azarnoush. In Februar 2010 hatte das iranische Parlament das neue TÜV-Gesetz verabschiedet. Demnach müssen PKW alle fünf Jahre einer technischen Kontrolle unterzogen werden. Verweigern tun die Kontrollen aber nicht nur Autofahrer. Nach offiziellen Angaben waren zwischen April und Juli dieses Jahres von 3 Millionen Motorrädern in Teheran lediglich 40 beim TÜV. Täglich pusten rund fünf Millionen Fahrzeuge mehr als 1.000 Tonnen Schadstoffe in die Teheraner Luft. Offiziellen Angaben zufolge sterben pro Jahr bis zu 5.000 Menschen in der iranischen Hauptstadt an den Folgen der Luftverschmutzung. Landesweit sind es rund 48.000 IranerInnen. (fh)