Dokumentarfilmer kritisieren Revolutionsgericht
Rund 130 iranische Dokumentarfilmer haben eine Petition unterschrieben, in der sie das Teheraner Revolutionsgericht auffordern, das gegen ihren Kollegen Keyvan Karimi verhängte Urteil zu überdenken. Das Schreiben wurde am Mittwoch auf persischsprachigen Nachrichtenportalen veröffentlicht. Karimi war im Oktober zu sechs Jahren Haft und 223 Peitschenhieben verurteilt worden. Die Verfasser des Schreibens fordern das Gericht auf, in einem neuen Verfahren zu einem anderen Urteil zu kommen.
Karimi war vorgeworfen worden, in seinem Dokumentarfilm „Die Wand“ „heilige islamische Werte“ beleidigt zu haben. Zudem wurden ihm „unmoralische Beziehungen zu Frauen“ vorgeworfen. Laut seinem Anwalt Amir Raiessian handelt der Film von der Graffiti-Szene, die Teheraner Hauswände besprüht. „Es gibt darin keinerlei Beleidigungen“, so Raiessian.
Dokumentarfilmer bräuchten wie alle anderen Berufsgruppen eine gewisse Sicherheit. „Es ist unser Recht, als Künstler uneingeschränkt und ohne dass wir uns in Gefahr begeben unsere Werke herstellen zu können“, so die Unterzeichner des Briefs.
(fh)