Diplomatische Krise zwischen Iran und Bahrain

Die Steigerung der Spannungen zwischen Iran und Bahrain hat zur gegenseitigen Ausweisung von Diplomaten geführt. Mohamad Fazli, der diplomatische Geschäftsträger Irans in Manama wurde wegen „Aktivitäten in einer terroristischen Organisation“ des Landes verwiesen. Daraufhin hat das iranische Außenamt Bahrain aufgefordert, einen seiner Diplomaten aus der Botschaft in Teheran abzuziehen.

Zuvor hatte Iran aus Protest gegen die blutige Niederschlagung der Demonstrationen im Golfstaat und die Entsendung saudischer Truppen seinen Botschafter aus Manama abberufen. Bahrain hatte ebenfalls seinen Botschafter als Reaktion auf die Einmischung Teherans in die inneren Angelegenheiten in die Heimat zurück beordert. Bahrain spricht von der „Vereitelung eines ausländischen Komplotts“.

Staatliche iranische Medien berichteten über eine Demonstration von „Anhängern der (iranischen) Hisbollah“ am Sonntag in Teheran, die die Regierung zur Entsendung von Freiwilligen „zur Unterstützung der Bahrainischen Brüder und Schwestern“ aufgefordert hätten. In Bahrain lebt eine schiitische Mehrheit von etwa 70 Prozent, das Herrschaftshaus stellt die sunnitische Minderheit. Auf einer iranischen Solidaritäts-Webseite mit Bahrain können sich „freiwillige Märtyrer für den Einsatz in Bahrain“ einschreiben. Die Seite zählt bereits etwa 2000 Freiwillige.

Im Inselstaat Bahrain ist auch die 5. Flotte der US-Streitkräfte mit über 15 Tausend Soldaten stationiert, und dient den USA bereits seit 1948 als Hauptstützpunkt für ihre Marineeinsätze am Persischen Golf. US-Außenministerin Clinton hatte Iran in der vergangenen Woche gewarnt und seine Einmischung in die Geschicke seiner Nachbarländer als eine „Bedrohung für den Frieden und die Stabilität“ der Region bezeichnet.