Deutsche Abgeordnete fordern Freigabe der Leichname vier politischer Gefangener aus Iran

Nach einem Treffen mit Ehefrauen hingerichteter politischer Gefangener aus dem Iran hat eine Gruppe deutscher Bundestagsabgeordneter die iranischen Behörden am Donnerstag aufgefordert, die Leichname von insgesamt vier Hingerichteten an ihre Familien zu übergeben. 

Die Vollstreckung der Todesurteile der vier kurdischen politischen Häftlinge Mohsen Mazloum, Pejman Fatehi, Vafa Azarbar und Hazhir Faramarzi im Qezel-Hesar-Gefängnis in der iranischen Stadt Karaj hatte Ende Januar 2024 auch in Deutschland starke Proteste hervorgerufen. Die Parlamentarier:innen Jürgen Hardt, Max Lucks, Katja Leikert, Michael Brand, Christian Dürr, Renata Alt, Peter Heidt, Konstantin Kuhle, Clara Bünger und Kathrin Vogler hatten sich infolgedessen am 22. Februar mit Bayan Azimi und Maria Mahmoudi, den Ehefrauen von Pejman Fatehi und Mohammad Faramarzi, getroffen. In ihrer Erklärung im Anschluss an das Treffen kritisierten die deutschen Politiker:innen die steigende Zahl von Hinrichtungen im Iran und forderten die Islamische Republik auf, die Leichen der hingerichteten politischen Gefangenen an ihre Familien zu übergeben.

Maria Mahmoudi veröffentlichte auf X (ehemals Twitter) ein Video, in dem der CDU-Abgeordnete Hardt erklärt, dass die Übergabe der Leichname an die Angehörigen der mindeste humanitäre Schritt sei, der unternommen werden müsse. Die iranische Regierung habe jedoch Angst, dass die Folgen der Folter an den Leichen sichtbar würden und es bei deren Beisetzung zu Protesten gegen das Regime kommen würde, so Hardt in dem Video. 

Laut einer Pressemitteilung der Menschenrechtsorganisation Hawar Help haben sich Bayan Azimi und Maria Mahmoudi vom 20. bis 22. Februar in Begleitung von Vertreter*innen der Organisation in Berlin aufgehalten. Azimi und Mahmoudi formulierten demnach bei dem Treffen mit den deutschen Abgeordneten drei Hauptforderungen: die Übergabe der Leichen der Verstorbenen oder die Bekanntgabe ihrer Begräbnisstätten, die Erhöhung des Drucks auf die Islamische Republik, um die Welle der Hinrichtungen im Iran zu stoppen und die Einordnung der iranischen Revolutionsgarden als terroristische Organisation.

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