Bau-Vertrag sorgt für Ärger

Ein Vertrag zwischen der Stadtverwaltung Teheran und der iranischen Holding Khatam El-Anbia sorgt für große Diskussion. Wie iranische Nachrichtenagenturen kürzlich berichteten, soll die Verwaltung der Holding vertraglich zugesichert haben, alle großen Bauprojekte der iranischen Hauptstadt in den kommenden fünf Jahren von ihr ausführen zu lassen. Es geht dabei um Projekte in Höhe von bis zu 20.000 Milliarden Tuman, das sind umgerechnet 6,6 Milliarden Euro. Der Stadtverwaltung stehen pro Jahr etwa 1,3 Milliarden Euro für Bauprojekte zur Verfügung.

Laut Gholamreza Ansari, einem Mitglied der Kultur- und Gesellschaftskommission im Teheraner Stadtrat, seien nicht alle Stadtratsmitglieder über diesen Vertrag informiert gewesen, viele hätten davon erst aus der Presse erfahren, so die Nachrichtenagentur ISNA am Donnerstag. Deshalb hätten die Stadtratsmitglieder Teherans Bürgermeister Mohammad-Bagher Ghalibaf aufgefordert, dazu Stellung zu nehmen. Der Sprecher der Stadtverwaltung, Mohammad Hadi Iyazi, hatte kürzlich gesagt, es handele sich lediglich um eine Vereinbarung, nicht um einen Vertrag.

Khatam El-Anbia ist eine der mächtigsten Firmen der iranischen Revolutionsgarde. Der Garde ist es gelungen, sich nicht nur auf militärischer Ebene, sondern auch wirtschaftlich zu einer großen Macht im Iran zu entwickeln. Stadtratsmitglieder kritisieren daher, dass den privaten Investoren durch den Vertrag die Wettbewerbsmöglichkeit genommen wird.

(fh)