Arbeiteraktivist stirbt im Gefängnis

Der inhaftierte Arbeiteraktivist Shahrokh Zamani ist am Sonntag im Rajaei-Shahr-Gefängnis in der Stadt Karaj an den Folgen eines Hirnschlags gestorben. Das berichtete das persischsprachige Nachrichtenportal Kalameh am Montag.

Der gelernte Maler und Anstreicher Zamani war 2011 in der nordwestiranischen Stadt Täbris verhaftet und wegen „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Bei seinem Prozess hatte Zamanis Anwalt weder Zugang zu den Gerichtsakten noch durfte er vor Gericht sprechen. In einem offenen Brief an den UN-Sonderbeauftragten für Menschenrechte, Ahmed Shaheed, hatte sich Zamani vor einem Jahr über „massiven Druck“ im Gefängnis beklagt. Er werde durch „psysische und körperliche Foltermethoden“ zu falschen Bekenntnissen gezwungen, heißt es in dem Schreiben. Kurz nach seiner Verhaftung verbrachte der 49-Jährige 36 Tage in Einzelhaft. Später wurde er vom Täbriser Gefängnis in eine andere Haftanstalt in der Stadt Yazd verlegt. Schließlich wurde Zamani 2014 ins Rajaei-Shahr-Gefängnis 20 Kilometer westlich von Teheran gebracht. In den vergangenen vier Jahren trat er aus Protest gegen die Verlegungen und gegen „miserable Haftbedingungen“ zwei Mal in den Hungerstreik.

Meist erfolgt die Verlegung politischer Gefangener ins Rajaei-Shahr-Gefängnis als Strafmaßnahme. Menschenrechtsorganisationen kritisierten wiederholt die katastrophalen Zustände dort. In dem Gefängnis sind vor allem Drogensüchtige und Kriminelle untergebracht.

(fh)