Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus löst scharfe Reaktionen aus

Nach einem Luftangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus am Montag, den 1. April, hat das iranische Außenministerium den Geschäftsträger der Schweizer Botschaft einbestellt, die die Interessen der USA in Iran vertritt. Der Angriff, bei dem sieben hochrangige Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden, darunter der Kommandant Mohammadreza Zahedi, wird Israel zugeschrieben. Irans Botschafter in Syrien, Hossein Akbari, berichtete, dass auch sechs weitere Personen getötet worden seien, die er als „syrische Bürger“ bezeichnete.

Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian verkündete am Dienstag, den 2. April, über X (ehemals Twitter), dass mit der Einbestellung des Schweizer Botschaftsvertreters „eine wichtige Botschaft an die US-Regierung als Unterstützer des zionistischen Regimes“ gesendet worden sei. Er betonte, dass die „terroristischen Dimensionen des israelischen Angriffs erläutert und die Verantwortlichkeit der USA hervorgehoben wurde“ und forderte, dass die USA zur Rechenschaft gezogen werden müssten.

In einer ersten Reaktion würdigte der oberste Führer der Islamischen Republik, Ayatollah Ali Khamenei, den getöteten Kommandeur Zahedi und erklärte, dass Israel „durch die Hände unserer Helden bestraft und dieses Verbrechen und ähnliche Taten bereuen“ werde. Irans Präsident Ibrahim Raisi nannte den Angriff einen „feigen Terrorakt“ und schwor, dass er nicht unbeantwortet bleiben werde. Der Nationale Sicherheitsrat der Islamischen Republik erklärte, dass nach dem Angriff „geeignete Maßnahmen“ getroffen worden seien. Die stellvertretende Botschafterin der Islamischen Republik bei den Vereinten Nationen, Zahra Ershadi, bezeichnete den Angriff als Verstoß gegen internationale Rechte und Konventionen und fordert eine sofortige Sitzung des UN-Sicherheitsrats.

Laut dem Nachrichtenportal Axios haben die USA Iran mitgeteilt, dass sie „keine direkte Beteiligung oder genaue Kenntnisse“ über den israelischen Angriff hatten. Dies deute auf die Besorgnis der Biden-Regierung hin, dass der israelische Angriff zu einer Eskalation der regionalen Spannungen und zur Wiederaufnahme von Angriffen pro-iranischer Milizen auf US-Truppen führen könnte, schrieb Axios weiter.

In der ersten indirekten Reaktion Israels auf den Angriff erklärte der israelische Verteidigungsminister, ohne den Angriff direkt zu erwähnen, dass Israel überall aktiv werde, um seine Feinde zurückzudrängen. Israelische Offizielle haben bisher keine Beteiligung an dem Angriff bestätigt. Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte dem Außen- und Verteidigungsausschuss des israelischen Parlaments, dass Israel in einem Mehrfrontenkrieg stecke und täglich Operationen durchführe, um eine Stärkung seiner Feinde zu verhindern. Er warnte die „Feinde Israels“, dass jeder Angriff auf das Land „einen hohen Preis“ haben werde. Weitere Berichterstattung deutet darauf hin, dass Israel für mögliche Vergeltungsangriffe pro-iranischer Milizen in Syrien in Alarmbereitschaft ist.

China und die Europäische Union äußerten sich ebenfalls besorgt über den Vorfall. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, verurteilte den Angriff und betonte die Bedeutung der Sicherheit diplomatischer Einrichtungen sowie die Souveränität und territoriale Integrität der Staaten. Peter Stano, Sprecher der Europäischen Union, warnte vor einer weiteren Eskalation in der bereits angespannten Region und betonte die Notwendigkeit der Zurückhaltung.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird auf Antrag Russlands eine Dringlichkeitssitzung abhalten, um den Vorfall zu diskutieren. Obwohl Israel seit über einem Jahrzehnt Ziele in Syrien angreift, um eine militärische Konsolidierung Irans und seiner Verbündeten zu verhindern, markiert dieser direkte Angriff auf iranische diplomatische Einrichtungen eine signifikante Eskalation und könnte eine intensivierte israelische Kampagne gegen iranische Präsenz in der Region signalisieren.

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