Amnesty fordert Aufklärung über „Schwarzen Donnerstag“

Die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) fordert von den Verantwortlichen im Iran, die gewaltsame Durchsuchungsaktion im Evin-Gefängnis aufzuklären.

Am 17. April hatten dort polizeiliche Spezialkräfte den Trakt 350 der politischen Gefangenen gestürmt, nachdem Insassen gegen Kontrollen und Durchsuchungen protestiert hatten. Mehr als dreißig Häftlinge waren bei der vierstündigen Polizeiaktion teils schwer verletzt worden. Iranische Oppositionelle bezeichnen den Tag als „Schwarzen Donnerstag“.

Einen Bericht zu der Aktion in dem Teheraner Gefängnis stellte der stellvertretende Direktor des Nahost-und Nordafrika-Programms von AI, Said Boumedouha, am Donnerstag vor. Darin kritisiert die Organisation die „maßlose Brutalität“ gegenüber den politischen Gefangenen als „Machtmissbrauch“ der verantwortlichen Kräfte. Verletzten Häftlingen sei nach Angaben von Familienangehörigen medizinische Hilfe verweigert worden. Bisher hätten Verantwortliche im Iran versucht, solche Vorfälle „unter den Teppich zu kehren“, so Boumedouha. Diese Haltung müsse sich ändern. Irans Regierungssprecher Mohammad Bagher Nobakht hatte am Mittwoch angekündigt, dass Sicherheitsministerium und Justiz in Kürze ihre Berichte zu den Vorfällen an eine Untersuchungskommission übergeben würden.

fh