Abgeordneter warnt vor Anstieg der absoluten Armut
Ali Rezaei, Mitglied des iranischen Parlamentes, hat davor gewarnt, dass bald alle Menschen im Iran auf die Unterstützung der „Imam-Khomeini-Stiftung“ angewiesen sein könnten, wenn die Regierung des Iran ihre Richtung nicht ändere. Rezaei kritisierte die Wirtschaftspolitik von Präsident Ibrahim Raisi und sagte: „Mit dieser Regierungspolitik muss die Wohltätigkeitsorganisation in Kürze alle 85 Millionen Iraner*innen abdecken.“ Die „Imam-Khomeini-Stiftung“ ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die vom Staat finanziert wird und direkt Ayatollah Ali Khamenei, dem Obersten Führer der Islamischen Republik, untersteht.
Laut iranischen Medien bezeichnete Rezaei den ständigen Ruf nach einer „Widerstandswirtschaft“ in dieser Zeit als „sinnlos“ und sagte: „Derzeit ist das Management im Land schwach. Diejenigen, die an der Macht sein sollten, sind nicht da, während diejenigen, die nicht an die Spitze gehören, an der Macht sind.“ Der dem konservativen Lager nahestehende Abgeordnete aus der Stadt Kangavar in der Provinz Kermanshah betrachtet die grundlegenden Probleme des Landes als Managementprobleme und kritisiert die Politik der Widerstandswirtschaft: „Widerstandswirtschaft bedeutet, mit den Ressourcen, die wir haben, effizient umzugehen. Aber ein Teil der Bevölkerung hat nicht einmal das Nötigste wie ein Abendbrot. In dieser Phase ist das Reden von einer Widerstandswirtschaft bedeutungslos. Eine Widerstandswirtschaft bedeutet, in wirtschaftlich schlechten Zeiten nicht alles auf einmal auszugeben, wenn man 100.000 Toman für einen Monat hat. Aber die Menschen haben nicht einmal diese 100.000 Toman.“
Rezaei wies auch auf die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich hin. Er bezeichnete die Behauptung des Ministers für Arbeit und Soziales, dass die Regierung dabei sei, die absolute Armut auszurotten, als falsch und diesen Plan als gescheitert: „Ich sage, es ist umgekehrt. Die absolute Armut nimmt zu.“ Der Parlamentarier sagte eine niedrige Wahlbeteiligung bei der bevorstehenden Parlamentswahl voraus, aufgrund der Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der wirtschaftlichen Lage.
Um die Basisförderung des Iran Journal zu sichern, benötigen wir noch etwa 180 Unterstützer:innen! Sie können entweder direkt (hier klicken) oder durch unsere Crowdfunding-Kampagne (hier klicken) Fördermitglied der Redaktion werden.