25 Jahre Mykonos-Attentat

Klaus Lederer (Linke), Berlins Senator für Kultur und Europa, hat am Sonntag im Namen des Berliner Senats der Opfer des Mykonos-Attentats gedacht. Lederer legte an der Anschlagsstelle einen Kranz nieder. Dutzende Menschen hatten sich dort angesichts des 25. Jahrestags der Ermordung im Exil lebender iranischer Dissidenten versammelt. Seit 2004 erinnert am Tatort in der Prager Straße in Berlin-Wilmersdorf eine Gedenktafel an das Attentat.„In Zeiten von Gewalt und Terror gegen Menschen, die Opfer werden, nur weil sie anders denken, anders glauben, anders leben, ist es notwendig, deutlich Position gegen den Hass zu beziehen“, hatte der Berliner Senat vor einigen Tagen erklärt.

Am 17. September 1992 hatten maskierte Männer in dem griechischen Restaurant Mykonos, das es heute nicht mehr gibt, vier kurdische Politiker erschossen. Drei der vier Mordopfer waren führende Angehörige der Demo­kratischen Partei Kurdistans (DPK-I), die auf Einladung des damaligen SPD-Vorsitzenden Björn Engholm auf dem Kongress der Sozialistischen Internationale in Berlin zu Gast waren.

Dreieinhalb Jahre und 246 Verhandlungstage dauerte der Prozess gegen die Täter beim Kammergericht Berlin. Am 10. April 1997 wurden zwei der Attentäter wegen Mordes mit besonderer Schwere der Schuld zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Zwei Mittäter wurden wegen Beihilfe zum Mord verurteilt. Außerdem stellte zum ersten Mal ein Gericht in Europa klar, dass es sich bei dem Anschlag um Staatsterrorismus handelte und das iranische Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Khamenei, der damalige Staatspräsident des Iran Ali Akbar Hashemi Rafsanjani und der iranische Geheimdienstchef Ali Fallahian den Mordauftrag erteilt hatten.

(fh)