Iran: Haftstrafe für vier Journalisten

Vier JournalistInnen sind im Iran zu insgesamt 27 Jahren Haft verurteilt worden. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur TASNIM am Dienstag. Demnach wurde Afarin Chitsaz, Kolumnistin der der Regierung nahestehenden Zeitung Iran, zu zehn Jahren, ihr Kollege Davood Assadi zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ehsan Mazandarani, Redaktionsleiter der Reformzeitung Farhikhtegan bekam sieben Jahre, Ehsan Safarzaie, Leiter der internationalen Redaktion der Zeitschrift Andishe Pouya, fünf Jahre. Ihnen allen werden „mediale Aktivitäten im Dienste von Feinden“ und „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“ vorgeworfen. Der Rechtsanwalt der JournalistInnen, Mahmoud Alizadeh Tabatabaei, werde gegen die Urteile Widerspruch einlegen, so TASNIM.

Im November 2015 war mit den vier nun Verurteilten auch der Journalist Isa Saharkhiz auf Befehl der iranischen Revolutionsgarde verhaftet worden. Im Februar dieses Jahres hat der 63-Jährige in einem offenen Brief über „unmenschliche Zustände“ im Gefängnis geklagt und war mehrere Tage in den Hungerstreik getreten, so dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Trotzdem wurde gegen ihn bisher kein Urteil verhängt. Saharkhiz gehört zu den renommiertesten Journalisten des Iran. Er arbeitete für reformorientierte Zeitungen. Unter Präsident Mohammad Khatami war er Leiter der Presseabteilung des iranischen Ministeriums für Kultur und Bildung. Saharkhiz saß bereits von 2009 bis 2013 im Gefängnis.

Wie die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ berichtet, sind im Iran seit dem  Amtsantritt des als moderat geltenden Präsidenten Hassan Rouhani im August 2013 mindestens 50 JournalistInnen verhaftet und elf Zeitungen geschlossen worden.

(fh)