Khamenei warnt Gegner von Raketentest
Der iranische Revolutionsführer Ayatollah Seyyed Ali Khamenei hat GegnerInnen der jüngsten Raketentests des Iran scharf kritisiert. „Wer behauptet, die Zukunft liege in Verhandlungen und nicht in Raketen, ist entweder ahnungslos oder ein Verräter“, so das Staatsoberhaupt auf seiner offiziellen Webseite am Mittwoch. Khamenei betonte, der Iran müsse in jeder Hinsicht gut gewappnet sein, dazu gehöre auch die militärische Entwicklung. „Sollte die Islamische Republik Verhandlungen anstreben, aber keine Verteidigungsmacht haben, würde sie bei Bedrohungen selbst von schwachen Staaten nachgeben müssen“, wird Khamenei auf seiner Webseite zitiert.
Am Dienstag hatten mehrere westliche Staaten, darunter auch Deutschland, die jüngsten iranischen Raketentests in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon als „provozierend und destabilisierend“ kritisiert. Zudem seien sie mit der UN-Resolution 2231 vom Juli unvereinbar. Die Resolution, die der Weltsicherheitsrat im Zusammenhang mit dem Iran-Atomabkommen im Juli 2015 verabschiedete, fordert den Iran auf, keine ballistischen Raketen zu starten, die Atomwaffen tragen können.
Die iranischen Revolutionsgarden hatten ungeachtet dessen vor drei Wochen bei einem Manöver mehrere Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen getestet.
Khameneis Warnung richtet sich aber nicht nur gegen westliche Länder, sondern auch an Politiker im eigenen Land. Irans Ex-Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani, der die moderateren politischen Kräfte anführt, hatte vergangene Woche über Twitter erklärt: „Die Zukunft liegt im Dialog, nicht in Raketen.“
(fh)