Wahlen im Iran: Beteiligung oder Boykott?

Iranische Internet-Aktivisten debattieren über Wahlteilnahme.
Seit Tagen diskutieren iranische Internetaktivisten in Social Networks wie Facebook und Twitter heftig über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen. Auffällig diesmal, dass es dabei weniger um die Kandidaten als um die Frage „Wahlbeteiligung oder Wahlboykott?“ geht. Viele User haben ihre Profilbilder in Sticker wie „Ich werde wählen“ oder „Ich werde nicht wählen“ geändert. Facebook-User Mohammad T. schreibt: „Ich werde wählen. Um unsere verloren gegangenen Stimmen zurückzuholen, müssen wir kämpfen. Mit Schweigen erreichen wir nichts.“ Damit bezieht er sich auf die Wahlen vom Juni 2009, bei der die Opposition der Regierung Wahlmanipulation vorgeworfen hatte. Gegner der Wahlen wie Hamed twittern: „Eine gute Stimme ist eine, die die Wahlen boykottiert.“ Ein andrer Blogger, Damavandiyeh, schreibt, es gehe gar nicht darum, einen Präsidenten zu wählen: „Diesmal geht es darum, sich für die Würde oder die Erniedrigung der Menschen zu entscheiden.“ Auch der Blogger Iran dar Band erinnert an die Wahlmanipulation von 2009. Auf seinem Blog fragt er neben einigen Demonstrationsfotos von damals: „Wo ist meine Stimme?“ 
fh