Klassische persische und jüdische Musik: Eng verbunden
Im Text des Songs spiegelt sich die Hingabe an Gott wider, die sowohl Rumis als auch Younes Dardashti miteinander teilen, verbunden mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft:
„Die Lilie spricht zu ihrer Knospe: / Wach auf! Warum schläfst du noch? / Da ist der Wein / Und der schöne Jüngling / Das süße Basilikum und / Die Tulpen erheben auch die Gläser! / Die Hyazinthe flüsterte / diskret, aber süß / In das Ohr einer verborgenen Blume / Wessen Geschenk ist das alles / Wenn nicht von Gott gegeben?“
Zahlreiche Verbindungen, sowohl in den Iran als auch zur Familiengeschichte der Künstlerin, liefert die Musik eines Songs, den Hazzan Farid Dardashti aus dem Lied „Nooroz“ von Ataollah Khorram, einem iranischen Zeitgenossen von Dardashti senior, adaptiert hat. Gesungen wird auf dem Album entweder auf Farsi oder Hebräisch. Für einige der Titel sind auch englische Übersetzungen beigefügt, damit die wunderbare Poesie der Texte zur Geltung kommt und die Hörer nachvollziehen können, wie sie die Musik inspiriert hat.
Der vierte Song des Albums „Wine Song For Spring“ stammt von Moses ibn Ezra, einem jüdischen Dichter und Philosophen aus dem 11. und 12. Jahrhundert in Granada. Vertont wurde es von Galeet Dardashti nach einem Lied von Vigen, einem anderen iranischen Zeitgenossen ihres Großvaters:
„Die kalte Jahreszeit ist wie ein Schatten entschwunden / Der Regen ist fort, mitsamt seiner Wagen und Reiter / Die Hügel sind geschmückt mit Turbanen und Blumen / Und die Ebene gehüllt in Tuniken aus Kräutern / Sie grüßt unsere Nasen mit dem Weihrauch / Der verborgen lag in ihrem Schoß den ganzen Winter lang.“

Moderner Jazz trifft auf persische Klassik
Musikalisch fesselt der Song. Sein flottes Tempo und die kunstvolle Perkussion sind Elemente des modernen Jazz. Doch er enthält auch Elemente, die unzweifelhaft der klassischen persischen Musik entlehnt sind. Lässt man sich melodisch mitreißen und lauscht den eingesetzten Instrumenten, wie dem Hackbrett und der Handperkussion, stellt man fest, dass dieses Stück gleichermaßen im Iran wie im nordamerikanischen Jazz zuhause ist.
Es ist beeindruckend, wie gut das funktioniert. Auch hier, wie bei den Tracks, in die Dardashti die Stimme ihres Großvaters gemischt hat, vollzieht sich die Verschmelzung von Altem und Neuem nahtlos. Ihre Kunst wie die ihrer Band besteht darin, sehr überzeugend den Text eines jüdischen Dichters aus dem 11. Jahrhundert und die Musik einer iranischen Sängerin aus dem 21. Jahrhundert wie füreinander geschrieben erscheinen zu lassen.
„Monajat“ ist ein fantastisches Album, das gleichzeitig das Leben des Mannes feiert, der einst als die „Nachtigall des Iran“ bekannt war – Younes Dardashti – und die enge Verbindung zwischen klassischer persischer und jüdischer Musik. Die Zeitgenossen von Dardashti senior im Iran fanden nichts Ungewöhnliches daran, dass er samstags Kantor in seiner Synagoge war und den Rest der Woche auf Bühnen im ganzen Land auftrat, mit einem Repertoire, das Lieder von Rumi und anderen persischen Mystikern umfasste.♦
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