Lange Haftstrafen für Kopftuchgegnerinnen

Mojgan Keshavarz sowie Yasman Ariani und ihre Mutter Monireh Arabshahi, Aktivistinnen gegen die Zwangsverschleierung im Iran, sind von einem Teheraner Revisionsgericht zu insgesamt über 31 Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte ihr Rechtsanwalt Amir Raesian am Mittwoch auf Twitter mit.

Demnach wurde gegen Arabshahi und Ariani insgesamt neun Jahre und sieben Monate und gegen Keshavarz insgesamt 12 Jahre und sieben Monate Haft verhängt. Laut iranischem Gesetz sind bei mehreren gleichzeitigen Verurteilungen das längste Urteil zu verbüßen. Deswegen müssen die drei Aktivistinnen jeweils fünfeinhalb Jahre Haft absitzen.

Obwohl wegen einer Trauerzeremonie  keine Verhandlung stattgefunden habe, sei das Revisionsurteil gefallen, twitterte der Rechtsanwalt. In der ersten Instanz waren Monireh Arabshahi und Yasman Ariani zu 16 Jahren Haft und Keshavarz zu 23,5 Jahren Haft verurteilt worden.

Die drei Frauen hatten am achten März vergangenen Jahres zum Weltfrauentag in der Teheraner U-Bahn  ohne Kopftuch Blumen verteilt. Ihnen wurden „Verschwörung  gegen die nationale Sicherheit“, „Ermunterung zur Prostitution durch Ablegen der Verschleierung“ und „Propaganda gegen das Regime“ vorgeworfen.

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