Irans Wirtschaft unter neuem Druck

Die internationale Organisation Financial Action Task Force (FATF) hat den Iran auf ihre schwarze Liste gesetzt. Dadurch wird das Land noch weiter von den Finanzmärkten isoliert.

Die Entscheidung kam nicht überraschend. Der Iran stand schon bis 2016 auf der schwarzen Liste der FATF. Iran Präsident Hassan Rouhani hatte jedoch dafür gesorgt, dass der Islamischen Republik Zeit zum Nachdenken über einen Beitritt gewährt wurde. Seit Juni 2016 wurde diese Frist stets verlängert. Nun ist es vorbei mit der „Atempause“.

Die FATF ist eine multilaterale Organisation, die sich den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung vorgenommen hat. Ihren Sitz hat sie bei der OECD in Paris. Ihre Empfehlungen sind für westliche Finanzinstitute von großer Bedeutung. Der Iran steht neben Nordkorea als einziges Land auf der schwarzen Liste der FATF.

Rouhani hatte versucht, die Hardliner im Iran davon zu überzeugen, dass die Rettung der iranischen Wirtschaft zum Teil vom Beitritt zu dieser Institution abhängt. Doch ohne Erfolg. Die islamischen Hardliner um den religiösen Führer Ali Khamenei wissen, dass mit dem Beitritt die Unterstützung militärischer Gruppen wie etwa der Hisbollah, die auf den Terrorlisten der USA oder der EU stehen, unmöglich wird. Außerdem werden alle von den USA als „terroristisch“ eingestuften juristischen und natürlichen Personen, darunter etwa die Revolutionsgarde, keine Bankkonten mehr haben dürfen. (fp)

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