US-Reporter im Iran vor Gericht
Die erste Verhandlung gegen den im Iran inhaftierten Washington-Post-Reporter Jason Rezaian fand am Dienstag in Teheran unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nicht einmal die Familienangehörigen des Angeklagten hätten an der Verhandlung teilnehmen dürfen, sagte Ali Rezaian, der Bruder von Jason Rezaian. Der einzige Grund, den Prozess hinter verschlossenen Türen zu führen, sei, die Bevölkerung nicht erfahren zu lassen, dass nichts gegen seinen Bruder vorliege, so Rezaian. Der nächste Gerichtstermin ist derzeit noch offen.
Die iranische Justiz wirft dem seit neun Monaten inhaftierten Journalisten „Spionage, Zusammenarbeit mit feindlichen Regierungen und Propaganda gegen die islamische Republik“ vor. Es gebe für diese Anschuldigungen aber keine „gesicherten Beweise“, so seine Anwältin Leila Ehsan.
Rezaian und seine Frau Yeganeh Salehi waren vor neun Monaten in ihrem Haus in Teheran festgenommen worden. Der 39-Jährige und seine Frau besitzen sowohl die US-amerikanische wie auch die iranische Staatsbürgerschaft. Rezaian lebt seit 2012 im Iran und schreibt für die „Washington Post“, Salehi arbeitet als Korrespondentin für die in den Vereinigten Arabischen Staaten ansässige Zeitung „The Nation“. Sie wurde im Oktober 2014 gegen Kaution freigelassen.
(fh)