UN-Flüchtlingsrat würdigt Engagement Irans
Der Vertreter des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) im Iran, Sivanka Dhanapala, hat das Engagement des Iran im Bereich der Flüchtlingsaufnahme gewürdigt. Es sei „lobenswert“, dass der Iran stets zur Aufnahme von Geflüchteten bereit sei, so Dhanapala. Als gute Maßnahme bezeichnete der Leiter des UNHCR-Büros in Teheran die Einrichtung von 15.000 neuen Schulklassen für afghanische Flüchtlingskinder. 2015 hatte das religiöse Oberhaupt des Iran, Ayatollah Seyyed Ali Kahmenei, angeordnet, dass auch Kinder afghanischer Flüchtlinge, die sich illegal im Land aufhielten, nicht vom Schulbesuch ausgeschlossen werden dürften.
MenschenrechtsaktivistInnen dagegen kritisieren seit Jahren den „rassistischen Umgang“ der iranischen Machthaber mit afghanischen Flüchtlingen. Diese würden von Teilen der Gesellschaft und der Politik wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Seit vier Jahrzehnten wurden rund eine Million Afghanen im Iran registriert, laut Einschätzung von NGOs sollen sich weitere zwei Millionen illegal im Land aufhalten. Auch jenen, die über Aufenthalts– und Arbeitserlaubnis verfügen, gelingt aufgrund der niedrigen Löhne und der Hindernisse, die ihnen von Politik und Gesellschaft in den Weg gestellt werden, der soziale Aufstieg meist nicht. Außerdem werden Afghanen systematisch als Kämpfer nach Syrien geschickt. Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) vom Januar 2016 hat die iranische Revolutionsgarde seit 2013 Tausende afghanische Flüchtlinge für den Kampf in Syrien zwangsrekrutiert. Darunter sollen sich sogar zwölfjährige Kinder befinden.
(fh)