Überwachungskameras in Garten-Cafés
Laut einer neuen Verordnung der iranischen Polizei müssen Gärten von Cafés und Teehäusern im Teheraner Westen künftig Überwachungskameras installieren. Das meldete die Nachrichtenagentur TASNIM am Donnerstag: Damit wolle die Polizei strengere Kontrollen gegen das Anbieten von Wasserpfeifen einführen.
Im westlichen Teil Teherans befinden sich viele Teehäuser und Cafés mit Gärten. Der Stadtteil ist daher eine beliebtes Ausgehziel. Seit Juli 2015 ist aber das Schischarauchen in Teehäusern verboten. Laut der Polizei sollen seither 460 Schischastuben wegen Verstoßes gegen das Verbot geschlossen worden sein.
Es ist nicht das erste Mal, dass im Iran das Rauchen von Wasserpfeifen verboten wird. Bereits 2011 hatten die Verantwortlichen das Schischarauchen untersagt. 2012 wurden sogar 87 traditionelle Restaurants und Teehäuser in Teheran amtlich versiegelt, weil sie auch Frauen Wasserpfeifen angeboten hatten. Bisher sind jedoch alle dementsprechenden Beschlüsse gescheitert, da sich vor allem die traditionellen Teehäuser gegen die Maßnahme gestellt hatten.
Die Überwachungskameras sollen aber auch zur Kontrolle von Frauenkleidung dienen. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Restaurants und Cafés unter dem Vorwurf geschlossen, Frauen Einlass gewährt zu haben, die sich nicht entsprechend islamischer Vorschriften streng verhüllt hätten.
(fh)