Todesstrafe aufgehoben
Die gegen den Gründer des spirituellen Kreises „Erfan-e Halgheh“, Mohammad Ali Taheri, verhängte Todesstrafe wurde aufgehoben. Das teilte Taheris Anwalt Mahmoud Alizadeh Tabatabaei laut der iranischen Nachrichtenagentur ISNA am Sonntag mit. Bei der Überprüfung des Urteils hätten die Richter in zweiter Instanz „Mängel und Fehler“ entdeckt, so Alizadeh Tabatabaei. Das Urteil war im Sommer verhängt worden, Taheris Anwalt legte damals Widerspruch ein. Nun hofft er, dass sein Mandant bald freigelassen wird.
Die spirituelle Bewegung „Erfan-e Halgheh“ wurde vor 13 Jahren in Teheran gegründet. Ihr Gründer sitzt bereits seit drei Jahren im Teheraner Evin-Gefängnis in Haft. Taheri werden „Beleidigung der islamischen Heiligkeiten“ und das „Veranstalten illegaler Kurse“ vorgeworfen. Aus Protest gegen lange Einzelhaftzeiten war er bereits mehrere Male im Hungerstreik und verübte vier Selbstmordversuche. In einem offenen Brief an den UN-Sonderbeauftragten für Menschenrechte, Ahmed Shaheed, beklagte Taheri „massiven Druck“ im Gefängnis. Er werde durch „psychotische Foltermethoden“ zu falschen Bekenntnissen gezwungen.
In den vergangenen Monaten wurden im Iran insgesamt 40 Anhänger des „Spirituellen Kreises“ festgenommen. 16 davon wurden im Februar dieses Jahres zu insgesamt 37 Jahren Haft verurteilt. Die Freiheitsstrafen lagen jeweils zwischen ein und fünf Jahren. Die Angeklagten wurden zudem mit Bußgeldern in Höhe von insgesamt 130 Millionen Tuman, umgerechnet 45.000 Euro, belegt.
(fh)