Teheraner Symphonieorchester sagt aus Protest Auftritt ab

Nachdem ihm der Auftritt weiblicher Musikerinnen untersagt wurde, hat der Dirigent des Teheraner Symphonieorchesters ein geplantes Konzert des Orchesters bei der Eröffnung der Club-Weltmeisterschaften der Ringer im Teheraner Azadi-Stadion vor Beginn abgebrochen. Das berichtete die Nachrichtenagentur ISNA am Sonntag. Demnach hätte das Orchester die iranische Nationalhymne spielen sollen. Fünfzehn Minuten vor Beginn sei ihm jedoch das Verbot des Auftritts von Frauen mitgeteilt worden, so Dirigent Ali Rahbari: „Solange ich dieses Orchester dirigiere, werde ich solche Beleidigungen nicht dulden.“ Es sei beschämend, wenn Frauen nicht einmal die Nationalhymne ihres Landes aufführen dürften, so Rahbari.

Etwa 50 Prozent der Musikschaffenden im Iran sind weiblich. Frauen dürfen in der Islamischen Republik aber nur in Chören oder Ensembles öffentlich singen. Solo-Auftritte vor gemischtem Publikum sind ihnen verboten. Eine Begründung der Verantwortlichen für das Auftrittsverbot im Sportstadion nannte ISNA jedoch nicht.

(fh)