Teheran will UN über Angriff auf Botschaft berichten
Der Iran will den Vereinten Nationen einen umfassenden Bericht über den Raketenangriff auf seine Botschaft in Sanaa erstatten und den Vorfall juristisch verfolgen lassen. Das erklärte der stellvertretende iranische Außenminister für arabisch-afrikanische Länder, Hossein Amirabdollahian, am Donnerstag. Amirabdollahian sagte außerdem, bei dem Angriff sei ein Wachmann der Botschaft schwer verletzt worden.
Der Iran hatte Saudi-Arabien zunächst vorgeworfen, die iranische Vertretung in der jemenitischen Hauptstadt „bewusst und vorsätzlich“ angegriffen zu haben. Später hieß es aber, es habe „Bombardements und Raketenangriffe in der Nähe der Botschaft“ gegeben. Der Sprecher des von Saudi-Arabien geführten Bündnisses im Krieg im Jemen, Brigadegeneral Ahmed Asseri, bestätigte mehrere Luftangriffe in Sanaa. Sie hätten Raketenwerfern der Huthi-Truppen gegolten. Die Rebellen hätten zivile Gebäude für ihre Kampfeinsätze genutzt, darunter mehrere geräumte Botschaften. Die von Saudi-Arabien geführte Allianz sunnitischer Staaten, die gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen kämpft, kündigte eine Prüfung der Vorwürfe an.
Der Konflikt zwischen den beiden Regionalmächten Iran und Saudi-Arabien spitzt sich zu, seit am Samstag der schiitische Geistliche Scheich Nim al-Nimr in Saudi-Arabien exekutiert wurde. Aus Protest gegen die Hinrichtung hatten iranische Demonstranten die saudische Botschaft in Teheran angegriffen und mit Sprengstoff in Brand gesetzt. Riad brach daraufhin seine diplomatische Beziehung zu Teheran ab. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate beschlossen, ihre diplomatischen Beziehungen zum Iran zu verringern. Kuwait und Katar riefen ihre Botschafter aus Teheran ab, Jordanien bestellte den iranischen Botschafter in Amman ein.
(fh)